Mittwoch, 12. Januar 2011

Was ich so über Gowalla und Co. denke

Dies ist eine Antwort auf einen Blogbeitrag von Konni, d.h. mein Senf zum Thema LBS (Location based services):

Als ich vor einigen Monaten ein Smartphone bekommen hab, hab ich mich bei Gowalla angemeldet. Ich hatte über Twitter und Mashable von diesen Diensten Wind bekommen. Im Vergleich zu Foursquare schien mir Gowalla rein optisch bunter, daher hab ich mich dafür entschieden.


Was ich damit mache: einchecken und Badges und Items sammeln. Wie Konni schon schreibt, ist es wie ein Spiel. Der Mehrwert ist für mich, dass ich vielleicht Orte entdecke, die ich noch nicht kannte, z.B. gibt es ganz bei mir in der Nähe ein griechisches Lokal, das von außen sehr unscheinbar ist. Daher dachte ich, es wäre geschlossen. Erst durch den Gowalla-Eintrag hab ich es mir genauer angesehen und festgestellt, dass es offen hat. Inzwischen war ich dort sogar schon zum Essen. So kann man also (s)eine Stadt/Gegend besser kennenlernen.

Selber neue Orte anlegen, finde ich auch gut, da man nicht nur selber Punkte bekommt, sondern eben auch die „Mitspieler“ von den Neueinträgen was haben, also entweder einfach dadurch, dass es den Ort jetzt gibt oder auch durch genauere Tips in Form von Kommentaren, z.B. wo es die beste Pizza gibt oder Ähnliches.

Was ich aus Angst vor Stalkern (auch wenn’s albern sein mag) nicht mache, ist allzu nah zu meiner Wohnung einchecken. Auch meine genaue Adresse habe ich nicht als mein „Headquarter“ oder wie auch immer man das nennen kann, angelegt. Ich checke auch nicht täglich im Büro ein, das fände ich albern. Manchmal checke ich auch erst beim Verlassen eines Ortes ein. Gar nicht paranoid, ich weiß. Wenn dann wirklich jemand in der Nähe wäre, wäre man selber schon weg, hehe.

Wozu man die Check-Ins noch nutzen könnte, wäre, dass man jemandem, der sich vielleicht Sorgen macht, ob man wo heil angekommen ist, auf diesem Weg Bescheid geben könnte. Gerade im Dezember bei dem Schneechaos war es ja nicht jeden Tag selbstverständlich, dass man gut von A nach B kommt. Dafür nutze ich Gowalla aber selten. Im konkreten Fall nutze ich hier eher Glympse oder Google Latitude.

Was die Interaktion mit anderen angeht, so kenne ich nur sehr wenige meiner Gowalla Kontakte persönlich. Einige von ihnen kenne ich durch Twitter – teilweise, weil sie in derselben Stadt sind wie ich, oder weil sie mir durch ihre Tweets sympathisch sind. Dass man mal einen anderen User an einem Ort trifft, ist mir noch nicht passiert. Dazu nutzen es wohl auch noch zu wenig Leute in Deutschland oder ich bin in einer zu kleinen Stadt oder hab einen zu kleinen Freundeskreis.

Ich poste meine Check-Ins üblicherweise auf Twitter. Das gehört irgendwie dazu, finde ich. Sie nur innerhalb des LBS zu lassen, fände ich irgendwie langweilig. Ja, ich habe wohl ein gewisses Mitteilungsbedürfnis, sonst würde ich auch kaum bloggen oder twittern, oder?

Check-ins auch auf Facebook teilen tue ich hingegen eigentlich nie, hauptsächlich weil meine Kollegen mich dann wahrscheinlich für verrückt halten würden (und die sind alle bei Facebook). Es ist so ähnlich wie mit Farmville und anderen Spielen. Wenn jemand fragt, was das Ziel dabei ist und warum ich es mache, kann ich das meist nur damit beantworten, dass es Spaß macht, es mir als Zeitvertreib gefällt und ich es irgendwie cool finde. Was noch mit reinspielt (Psychologie und so), betrifft eher die Spiele als LBS – dazu vielleicht andermal mehr.

Wenn es eine Art von Belohnung gäbe von lokalen Geschäften für's Einchecken, z.B. in Form von Gutscheinen oder Gratis-Drinks oder so, fände ich das cool, es ist aber für mich kein Muss - mir macht Gowalla auch so Spaß. Angeblich soll die Restaurant-Kette Vapiano in Deutschland sowas planen. Bei denen versteh ich allerdings nicht mal ihr Geschäftskonzept, wie ich neulich festgestellt habe.

Was ich jetzt geschrieben habe, betrifft LBS allgemein, würde ich mal sagen. Foursquare nutze ich erst seit kurzem. Ich hab mich dort eigentlich nur registriert, weil man bald mit Gowalla auch bei Foursquare einchecken kann. Geht wohl schon mit der iPhone App, aber nicht mit Android, wenn ich mich nicht täusche.

Äh, ja. Den Sinn von Gowalla sehe ich also ähnlich wie Konni, auch wenn ich nicht ganz so vorsichtig bin wie er.

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