Seit meiner neu entdeckten Back-Leidenschaft folge ich auf Instagram immer weniger Nagellack- und Beauty-Accounts und dafür immer mehr Back- und Koch-Accounts. Einer davon ist cloudykitchen von Erin aus Neuseeland, die allerdings inzwischen in New York lebt. Sie hat über ihrer Küchenarbeitsplatte eine Kamera montiert (oder eine Handyhalterung) und kann so gut die Arbeitsschritte filmen und dokumentieren und postet sie in ihren Stories und Highlights. Ich schaue mir diese Videos total gerne an, und so war es auch bei einem Rezept von Februar namens Tan Slices oder Tan Squares. Es handelt sich um eine Art Blechkuchen aus Shortbread, also einem Mürbeteig, mit einer Karamellschicht und Streuseln drauf.
Das genaue Rezept (auf Englisch, aber mit Gramm-Angaben) findet ihr in Erins Blog. Ich habe die Mengen halbiert, was auch einfach ging, da man für Mürbeteig ja keine Eier braucht. Als Blech verwendet habe ich mal wieder einen schmalen Edelstahl-Dampfgarbehälter. Mit seinen Maßen von ca. 15x30 cm entspricht er ungefähr einer 8 Zoll, also 20x20 cm Brownies Backform, die von Erin für die halbe Menge empfohlen wird.
Verändert habe ich am Rezept eigentlich nichts. Statt nur mit Butter habe ich den Teig zur Hälfte mit Margarine (Sanella) hergestellt, da ich nicht genügend weiche Butter hatte. Ich hatte mich etwas gewundert, dass zuerst weiche Butter mit Zucker aufgeschlagen wird, wie für einen Rührteig, weil man es bei Mürbeteig ja eher so kennt, dass man kalte Butter mit Mehl und Zucker verknetet. Aber es hat gut funktioniert. Ob die Version mit weicher Butter das klassische Shortbread Rezept ist, weiß ich nicht - ich habe heute in einem meiner Backbücher sogar ein Rezept mit Ei drin gefunden, was ich sehr ungewöhnlich fand. Naja, viele Wege führen nach Rom ...
Den Teig habe ich nur mit den Fingern in der Form flach gedrückt. Ich habe zwar diese amerikanischen Messlöffel, die Erin zum Flachdrücken benutzt, aber da blieb der Teig unten dran kleben. (Etwas Mehl hätte vermutlich geholfen ...)
An Karamell hatte ich mich noch nicht gewagt bisher. In diesem Fall macht man die "Creme" mit gezuckerter Kondensmilch und es hat gut geklappt, also es ist nichts angebrannt. Beim "golden syrup" war ich mir nicht sicher, ob er 1:1 unserem Goldsaft (Zuckerrübensirup) entspricht, da der sehr viel dunkler ist und ich einen bitteren Geschmack befürchtete. Also habe ich einen Teil durch Honig ersetzt, was gut funktioniert hat.
Vor dem Backen:
Die angegebene Backzeit von ca. 20-25 Minuten trifft auch auf die halbe Menge zu. Am schwersten war es, zu warten, bis alles abgekühlt war :-) Auf die vordere Hälfte des noch warmen Kuchens habe ich wie empfohlen grobes Salz gestreut - was echt gut dazu passt, wenn man die Kombination aus Salz und Karamell mag.
Geschmacklich finde ich die Tan Squares wirklich lecker - der buttrige Mürbeteig ist wunderbar und passt sehr gut zu der Karamellschicht.
Falls ihr euch wundert, warum ich oben geschrieben habe, dass es "eine Art Blechkuchen" ist, das liegt einfach daran, dass ich mir mit der Definition etwas schwer tue. Es ist mehr wie ein Keks, den man aber doch mit einer Gabel essen sollte :-) Oder eben ein sehr flacher Kuchen. Vielleicht könnte man auch die ganze Menge von der Füllung mit der halben Menge Teig kombinieren für eine dickere Karamellschicht ... Vanilleeis oder Sahne würden sicher auch gut dazu passen. Das Rezept gefällt mir auf jeden Fall super und die Herstellung war nicht zu schwer oder langwierig, also kann ich mir gut vorstellen, das Ganze öfter zu backen. Man könnte es evtl. auch zu einer Art "Millionaire's Shortbread" abwandeln, wo oben statt Streuseln eine Schokoglasur drauf ist - ein bisschen wie ein selber gebackenes Twix oder so. :-)
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